Das alte Hotel “Schloß am Meer” - ein Teil Büsumer Geschichte.
Selten hat der Abriss eines Gebäudes Einwohner, Kurgäste und Heimatfreunde gleichermaßen stark berührt wie der Abriss des in den Jahren 1902-05 erbauten Kurhotels “Schloss am Meer” am Büsumer Ostdeich. Wehmut schwingt mit, wenn alte Büsumer von den zahlreichen Bällen und Tanzveranstaltungen im Muschelsaal erzählen, von den über 10.000 Muscheln, aus denen der Kunstmaler Bruno Busch in den Jahren 1910 - 1911 in akribischer Kleinarbeit die Hochseeinsel Helgoland und Schiffe der deutschen Marine wie die „Bismarck“ und die „Preußen“ abgebildet hatte.
Zunächst, 1902, wurde das Haus als „Café Wartburg“ eingeweiht. Drei Jahre später ließ der Besitzer Eggert Johannsen zusätzlich 22 Fremdenzimmer einbauen. 1930 übergab er das „Schloß am Meer“, wie das Hotel nun hieß, seiner Tochter Minna und Schwiegersohn Hugo Timm. Jahrzehntelang war dieses Kleinod hinter dem Deich der Treffpunkt des gesellschaftlichen Lebens in Büsum. Sogar der Meldorfer Seglerverein fand hier sein Zuhause. Nach einer kurzen Zweckentfremdung als Wehrmachtsoberschule in den Jahren 1945/46 und des Wiederbeginns des „Fremdenverkehrs“ wurde der Betrieb schrittweise modernisiert.
Unter der Leitung der älteren Tochter
Ursula Haarländer kamen im Hinterhof kleine, gemütliche Appartements dazu – einzigartig zum damaligen Zeitpunkt.
Als dann in den Jahren
1978-79 Sachverständige des Brandschutzes und des Gewerbeaufsichtsamtes das Gebäude für nicht mehr ausreichend sicher und die
Balkons für einsturzgefährdet erklärten, gab es für die Besitzerin keine andere Alternative als den Abriss. Im Gegenzug erwarb sie
auf dem alten Grundstück eine Wohnanlage mit 8 modernen, freundlich eingerichteten Ferienwohnungen und eine Einliegerwohnung im Erdgeschoss
für sich selbst.